Durch den Doppelhammer an Sanktionen gegen Russland durch die USA und EU am vergangenen Mittwochabend bzw. Donnerstagmorgen, sowie weitere Entspannungen am Weltmarkt, schossen die Preise für Rohöl und dem entsprechenden Raffinerieprodukt Heizöl, im Vergleich zur Vorwoche, deutlich nach oben. Dieser starke Aufwärtskurs bremste zuletzt etwas ab, scheint aber noch nicht aufzuhören.
Kurzfristige Heizölpreisentwicklung
Letzte Woche stiegen die Heizölpreise rapide an und sind mittlerweile auf dem höchsten Stand seit einem Monat angekommen. Die kurzfristige Preisentwicklung macht das deutlich. So sind die Heizölpreise am Montagvormittag +0,24 Euro höher als am vergangenen Freitag. Der deutliche Unterschied zur Vorwoche zeigt sich durch Aufschläge in Höhe von +6,24 Euro, damit ist Heizöl heute mehr als 7% teurer als am Montag der vergangenen Woche. Im Vergleich zum Vormonat sind die Anstiege dagegen eher verhalten, mit nur +0,58 Euro.
Langfristige Preisentwicklung
Bei den langfristigen Entwicklungen zeigt sich das die Preise aktuell zwar höher, aber nicht ungewöhnlich hoch sind. Im Vergleich zur Sommersaison vor 3 Monaten stiegen die Heizölpreise im Bundesgebiet um durchschnittlich +1,54 Euro. Verglichen mit den Daten im Vorjahr gingen die Preise sogar um +3,49 Euro. Blickt man jedoch auf die Ergebnisse von vor 2 Jahren, sind die Heizölpreise für den Abnehmer heute noch immer -17,62 Euro günstiger als zur Vergleichszeit im Jahr 2023. Außerdem lässt sich an der untenstehenden Grafik gut erkennen, dass die Preise zwar aktuell gestiegen sind, bisher jedoch noch innerhalb der üblichen Schwankungen liegen.

Was spricht für aktuell steigende Preise?
– Sanktionen der USA und EU: Neue Sanktionen gegen russische Energieprodukte lassen an den Börsen die Rohölpreise, und damit indirekt die Heizölpreise, steigen, da einige internationale Handelsrouten geändert werden und die Nachfrage von Kunden, die ehemals russisches Öl bezogen, jetzt anderweitig gestillt werden muss.
– Handelsgespräche USA/China: Am Sonntag wurde ein neuer Rahmenvertrag im Handelsstreit zwischen den USA und China aufgesetzt, welcher nach Unterzeichnung der Präsidenten Handel, Nachfrage und damit auch den Ölbedarf beider Großmächte erheblich steigen lassen könnte.
Was spricht für aktuell sinkende Preise?
– OPEC+ erhöht Ölproduktion im November: Das Ölkonglomerat OPEC+ bestimmt große Teile der weltweiten Ölproduktion. Einige der darin inbegriffenen Länder bestätigten für November leichte Anstiege der Ölproduktion, was das Angebot am Weltmarkt etwas erhöht und im Gegenzug die Preise leicht sinken lassen kann.
Die genannten Heizölpreise beziehen sich stets auf den deutschlandweiten Durchschnittspreis bei einer Bestellung von 3.000 Liter Heizöl Standard schwefelarm inklusive 19% MwSt. Außerdem fallen durch Transportkosten die Preise regional unterschiedlich aus. Stand der Preise 27.10.2025
Source: Futures-Services

