Seit geraumer Zeit verhandeln der Iran und die USA an einer Neuauflage des Atomabkommens, welches durch die Trump-Regierung aufgekündigt wurde. Hintergrund des Abkommens war es, aus Sicht der USA, den Iran davon abzuhalten atomare Waffenkapazitäten aufzubauen. Im Gegenzug verpflichteten sich die USA, sowie die EU und die Vereinten Nationen, alle Wirtschaftssanktionen gegen die islamische Republik aufzuheben. Nun fehlen nur noch die Unterschriften unter dem neuen Abkommen.
Neuauflage des Atomdeals
In 2018, kurz nachdem Donald Trump ins Weiße Haus einzog und das Amt des Präsidenten der USA bekleidete, kündigten die USA das bestehende Atomabkommen mit dem Iran. Damals vom Präsidenten noch als „worst deal ever“, also als „schlechtestes Abkommen aller Zeiten“ verschrien, arbeiten die USA, EU und Iran seit geraumer Zeit an einer Neuauflage.
Eine Neuauflage die für viele Marktteilnehmer positive wirtschaftliche Effekte hätte. Denn nicht nur, dass der Iran sich wieder der Kontrolle der IAEA (International Atomic Energy Agency – eine Agentur der Vereinten Nationen zur Überwachung von angereichertem Nuklearmaterial) unterwerfen müsste, sondern mit Aufhebung der Wirtschaftssanktionen würden auch wieder große Mengen Rohöl auf dem Weltmarkt frei. Ein Ausblick, der die Knappe Versorgungslage am Weltmarkt etwas entspannen dürfte.
Finaler Termin erreicht
Nun ist der finale Termin zur Zustimmung durch beide Parteien (USA und Iran) erreicht und verstrichen. Hochrangige EU-Beamte waren damit beauftragt die Formulierungen des Abkommens auszuhandeln. So wurde auch signalisiert, dass der finale Text des Abkommens nicht mehr verhandelbar sei und nun ist mit dem 15. August 2022 der Unterzeichnungstermin erreicht.
Der Iran hat entsprechend auch schon seine Zustimmung signalisiert, mit Ausnahme dreier Punkte, in denen nun Flexibilität der USA gefordert wird. Unter Anderem geht es darum, welche Garantien zugesagt werden, dass dieses neue Abkommen nicht wieder einseitig aufgekündigt wird. Die Antwort der US-Amerikaner bleibt noch aus.
Ausblick
Nun wird gespannt auf die USA und die letzten Züge in dem Atomdeal-Poker geschaut. Ob die USA dem Text zustimmen, und wie auf die zusätzlichen Forderungen des Irans eingegangen wird, bestimmt ob und wann die islamische Republik ihre Ölförderkapazitäten wieder am Weltmarkt einbringen kann. Doch wird man auch in den USA deutlich auf die Formulierungen des Abkommens schauen, um auch zu garantieren, dass keine Gefahr der Anreicherung atomaren Materials möglich ist und auch genug Kontrollinstanzen im Text verankert sind.
Die heutigen Preiserwartungen für Heizöl liegen bei ca. +1,30 bis +1,90 €/100l Heizöl, im Vergleich zu Montagmorgen.
Source: Futures-Services