Die Organisation der erdölexportierenden Länder und ihre Verbündeten (OPEC+) tagt aktuell, zur Beschließung der weiteren Verfahrensweise bezüglich der Kontrolle des Rohölmarkts. Im Zuge der Coronapandemie und des einhergehenden Nachfrageeinbruchs, hatte sich das Kartell im April 2020 geeinigt knapp 10 Millionen Barrel weniger Öl zu fördern. Ab Januar soll nun ein Teil der Begrenzungen aufgehoben werden, was allerdings für Konflikt sorgt.
Enger Kreis ohne Einigung
Vor dem Treffen des erweiterten OPEC+ Kreises, hat sich bereits der engere der Energieminister der größeren Produzenten getroffen, um die Fahrwasser zu testen. Zwar sind zahlreiche Produzenten, wie Saudi-Arabien, zwar für eine Beibehaltung der aktuellen Förderkürzungen, um weiter die Preise zu stabilisieren, so wird dies wohl keine Mehrheit innerhalb des Kartells finden.
Anonyme Quellen haben bestätigt, dass man kein Konsens gefunden habe und es unwahrscheinlich ist, dass die aktuellen Förderkürzungen in 2021 fortgeführt werden. Dies bedeutet, dass ca. 1,9 Millionen Barrel Rohöl (á 159 Liter) pro Tag mehr auf den Markt gespült werden. Dies entspricht immerhin über 300 Millionen Liter, jeden Tag.
Weiterer Fahrplan nur in großer Runde
Maßgeblich für die Uneinigkeit sind anscheinend Mitglieder wie der Irak. Ein historisch quotenuntreues Mitglied des Kartells, welches sich auch bei den aktuellen Maßnahmen eher schlecht als Recht an die Maßnahmen gehalten hatte. So wurden dem Land Strafkürzungen auferlegt, welche die Missachtung der Förderkürzungen kompensieren sollten. Doch auch diese wurden nicht im vollen Umfang eingehalten.
Es bleibt also abzuwarten, was in den kommenden Tagen innerhalb der Großversammlung der Mitglieder beschlossen wird. So kann es sein, dass sich einzelne Akteure dem Willen der Gesamtheit noch beugen werden. Denn die Erwartungshaltungen über die Auswirkungen der Produktionssteigerungen ab 2021 werden durchaus unterschiedlich interpretiert. Während die einen Preisverfall befürchten, sehen die anderen eine nachhaltige Erholung des Ölpreises am Horizont.
Ausblick
Am heutigen Montag werden die Preise für Heizöl günstiger erwartet, als noch am Freitagmorgen. Man rechnet mit einer Veränderung von ca. -0,40 bis -0,60 Euro pro 100 Liter Heizöl.
Source: Futures-Services