Die Ölpreise klettern seit Monaten stetig in die Höhe und haben inzwischen auch wieder die Niveaus von vor dem Ausbruch der Corona-Krise erreicht. Zum Wochenstart treiben außerdem neue Spannungen im Nahen Osten die Ölbörsen wieder in die Höhe. Militärische Auseinandersetzzungen in der Region bringen üblicherweise die weltweite Ölversorgung in die Bredouille und sorgen damit für steigenden Ölpreise.
Explosion an Tanker im Golf von Oman
An einem israelischen Frachtschiff, das im Golf von Oman unterwegs war, kam es am vergangenen Freitag zu einer Explosion. Im israelischen Fernsehen hieß es, ohne dass man sich auf konkrete Quellen berief, man mache den Iran für den Vorfall verantwortlich. Teheran hatte Israel zuvor einige Angriffe im Iran sowie für die Ermordung des Atomwissenschaftlers Mohsen Fakhrizadeh vorgeworfen.
Das Frachtschiff kehrte nach der Explosion wieder um Richtung Straße von Hormus. Diese Meerenge vor der Küste des Irans ist eine der wichtigsten Handelsstraßen für Öltransporte aus dem Nahen Osten Richtung Europa und dem Rest der Welt. Täglich wandern über 20 Millionen Barrel (etwa 3,2 Milliarden Liter) Öl und Ölprodukte durch die Seestraße. In der Vergangenheit hatte der Iran immer wieder mit Blockaden gedroht und den politischen Druck auf die Anrainerstaaten, allen Voran Saudi-Arabien erhöht.
Straße von Hormus als wichtiges Nadelöhr
Für den Iran ist dies ein äußerst wirksames Mittel, die Weltgemeinschaft unter Druck zu setzen, denn die Ölversorgung zahlreicher Länder in Europa und Teilen Amerikas hängt von Lieferungen durch die Straße von Hormus ab. Ist diese gesperrt oder der Schiffsverkehr aufgrund militärischer Präsenz zu gefährlich, müssen die Transportschiffe weite Umwege in Kauf nehmen, die zu teilweise wochenlangen Verspätungen führen. Die daraus resultierende Mengenknappheit am Ölmarkt sorgt für steigende Preise.
Die Marktteilnehmer achten deshalb zur Zeit genau auf die politische Lage im Nahen Osten, waren doch zuletzt auch wieder militärische Spannungen zwischen den USA und dem Iran aufgetreten, nachdem die US-Liftwaffe letzte Woche proiranische Milizen in Syrien angegriffen hatte. Auch der Konflikt zwischen Saudi-Arabien und den vom Iran unterstützten jemenitischen Houthi-Rebellen hatte sich in den letzten Wochen immer mehr zugespitzt. Sollte es zu verstärkten Kampfhandlungen kommen, dürften auch die Ölpreise weiter steigen.
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Source: Futures-Services