Die Rohölpreise verzeichnen zum Start in den letzten Handelstag der Woche aktuell leichte Abschläge im Bereich von 20 Cent pro Barrel (159 Liter). Am Donnerstag war Rohöl der Atlantiksorte Brent gestern um 48 Cents oder 0,7 % und auf 65,34 US-Dollar pro Barrel geklettert, während die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) um 52 Cent oder 0,8 % auf 63,37 US-Dollar anzog.
Trotz der leichten Abschläge im frühen Handel bleiben die Ölpreise damit weiterhin auf Kurs, zum ersten Mal seit drei Wochen wieder einen Wochengewinn aufzuweisen.
Trump bestätigt positives Telefonat mit Xi Jinping
Gestern hatte vor allem die Hoffnung auf eine Wiederaufnahme der Handelsgespräche zwischen den USA und China die Ölpreise gestützt. Ein Ende des Zollstreits zwischen den beiden größten Volkswirtschaften und den beiden größten Ölverbrauchern der Welt gilt als unabdingbar für eine Trendwende bei den Ölpreisen.
Die Ölpreise zogen gestern an, nachdem bekannt wurde, dass ein Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping positiv verlaufen war.
Laut Trump war es dabei vor allem um Handelsfragen gegangen. Er bestätigte in diesem Zusammenhang, dass sich Teams aus den USA und China an einem noch zu bestimmenden Ort treffen würden.
Saudi-Arabien senkt Ölpreis für Asien
Unterdessen hat mit Saudi-Arabien der größte Öl-Exporteur der OPEC gestern seine Rohölpreise für Asien im Juli auf nahezu den tiefsten Stand seit zwei Monaten gesenkt.
Am vergangenen Wochenende erst hatte die OPEC+ zum vierten Mal in Folge vereinbart, die Fördermenge um 411.000 Barrel pro Tag zu erhöhen, um Marktanteile zurückzugewinnen und die Überproduzenten in der OPEC+ zu disziplinieren.
Rohstoffanalysten sagen längere Produktionssteigerung voraus,…
Laut Einschätzung der Rohstoffanalysten der US-Investmentbank Morgan Stanley wird die OPEC+ ihre Produktion voraussichtlich sogar für weitere drei Monate steigern. Das würde bedeuten, dass die Kürzung um insgesamt 2,2 Millionen Barrel pro Tag bis Oktober rückgängig gemacht würde, so Morgan Stanley.
„Angesichts der jüngsten Ankündigung gibt es kaum Anzeichen dafür, dass sich das Tempo der Quotenerhöhungen verlangsamt“, so die Analysten, die mit einem Rückgang der Ölpreise im weiteren Jahresverlauf rechnen.
…was zur Überversorgung mit Rohöl führen wird
Die Einschätzung von Morgan Stanley von drei weiteren Produktionsanpassungen steht im Gegensatz zur Prognose der Kollegen von Goldman Sachs, die nach der Entscheidung der OPEC vom vergangenen Wochenende nur mit einer weiteren Erhöhung rechnen.
Beide Banken behielten ihre Preisprognosen und ihre Vorhersagen einer Überversorgung mit Rohöl im weiteren Jahresverlauf bei.
Kaum Bewegung bei den Heizölpreisen
Angesichts der Tatsache, dass heute im frühen Handel kaum Bewegung bei Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten ist, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal –0,05 Euro bis +0,35 Euro pro 100 Liter weniger, bzw. mehr bezahlen als noch am Donnerstag.
Source: Futures-Services